Login
Service
Wissenschaftliches Komitee
Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften
Berner Fachhochschule - Gesundheit
Universität Witten/Herdecke - Department für Pflegewissenschaft

Journal Office
Medical Update Marketing & Media GmbH
Baumeistergasse 32/5/1
A-1160 Wien
+43/1/897 21 10
office@qupug.at
News

Bleiben Sie auf dem Laufenden

06 Mai 2020 11:50
Die neuste Ausgabe von QuPuG ist erschienen!
Zur aktuellen Ausgabe
Technische Unterstützung
Bei technischen Fragen können Sie direkt unseren technischen Support kontaktieren.
Aktuelle Schlagwörter
interviewscarequalitativepflegenursingpatientenbetroffenennursesmenschenstudy

Online Registry benötigt für einen reibungslosen Betrieb Javascript und Cookies.

Bitte aktivieren Sie Javascript und Cookies in Ihren Browser-Einstellungen.

QuPuG 01/17 Kurzfassungen

 



„Es kommt und ist nicht zu verhindern“ – Erleben und Bewältigung der Harninkontinenz von Menschen mit Parkinson-Syndrom

Melanie Burgstaller1,2, Susi Saxer2

Harninkontinenzmanagement bei Menschen mit Parkinson erweist sich in der klinischen Praxis als komplex und ist bislang unzureichend erforscht. Die Basis eines erfolgreichen Inkontinenzmanagements besteht unter anderem darin, die Erfahrung der Betroffenen zu kennen. Die vorliegende Studie hat das Ziel, zu erfassen, wie Menschen mit Parkinson Harninkontinenz erleben und bewältigen. Qualitative Einzelinterviews dienten zur Datenerhebung. Die Datenanalyse erfolgte durch offenes und axiales Kodieren der Grounded Theory. Zwei Phänomene lieβen sich identifizieren:  "Unkontrollierbarkeit der Situation" und "Hinnehmen (müssen) der Inkontinenz". Unkontrollierbarkeit entsteht durch imperativen Harndrang und dem Unvermögen, schnell zu reagieren. Als Antwort entwickeln die Betroffenen kontrollierende Strategien. Häufig sind sie dabei auf sich alleine gestellt. Gleichzeitig sehen sie Inkontinenz als unausweichliches Problem, das sie in ihr Leben integrieren müssen. Das „Hinnehmen“ kann aktiv oder passiv geschehen. Die Ergebnisse zeigen, dass eine hohe Sensibilität erforderlich ist, um Menschen mit Parkinson und Harninkontinenz zu betreuen. Interventionen müssen darauf abzielen, das Gefühl der Unkontrollierbarkeit zu reduzieren und eine aktive Auseinandersetzung mit der Erkrankung zu fördern. 

SCHLÜSSELBEGRIFFE: Parkinson, Inkontinenz, Erleben, Bewältigung

Eingereicht am: 09.01.2017
Angenommen am: 27.04.2017
1 Institut für Pflegewissenschaft Universität Wien, Österreich
2 Institut für Angewandte Pflegewissenschaft, Fachhochschule St. Gallen, Schweiz

Volltext (Paper Shop)


Experiences and strategies of people with Parkinson’s disease and urinary incontinence 

Management of urinary incontinence in people with Parkinson’s disease is complex in clinical practice, and is to date insufficiently investigated in the literature. The basis for effective incontinence management consists of, among other things, knowledge regarding the experiences of affected persons. Thus, this study aims to understand how patients with Parkinson’s disease experience and manage urinary incontinence. Data was collected through individual qualitative interviews. Data-analysis was carried out through Grounded Theory using open and axial coding. Two phenomena were identified: “uncontrollability of the situation” and “necessity of accepting incontinence”. Uncontrollability arises from exigent urgency along with the inability to react quickly. In response, patients develop strategies to control these symptoms, and often develop them independently. At the same time, they view incontinence as an unavoidable problem, which has to be integrated into their lives. The acceptance of incontinence can occur either actively or passively. 
The results show that a high degree of sensitivity is required in caring for persons with Parkinson’s disease and urinary incontinence. Interventions must target the reduction of the feeling of uncontrollability and the promotion of an active confrontation with the disease. 

KEYWORDS: Parkinson, urinary incontinence, experience, strategies

Angehörige erwachsener Patientinnen, Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen; das Erleben ihres Einbezuges in die Pflege – eine interpretierende phänomenologische Untersuchung

Esther Bättig2, Irena Anna Frei1,2, Cornelia Bläuer1,2

Therapien bei Kopf-Hals-Karzinomen können Folgen haben, die die Erkrankten als auch deren Angehörigen belasten. In Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass sich Angehörige, die in die Pflege integriert werden, weniger belastet fühlen und sie dadurch die Erkrankten besser unterstützen können. In dieser Studie wurde exploriert, wie Angehörige ihren Einbezug in die Pflege erlebten. Sechs Frauen und ein Mann erzählten in einem narrativen Einzelinterview über ihr Erleben in der Krankheitssituation und des Einbezuges in die Pflege. Die Datenanalyse der transkribierten Interviewtexte erfolgte mit der qualitativen Methode der interpretierenden Phänomenologie nach Benner. Die Angehörigen beschrieben ihre Erlebnisse mit Pflegefachpersonen während den stationären Aufenthalten und in den Sprechstunden der Nachsorge. Das Hauptthema war ihre Belastung, wie diese sich auf ihren Alltag und ihre Gesundheit auswirkte und wie sie damit umgingen. Einflussfaktoren der Belastung waren das Eingebunden-werden in die Entscheidungen, das Vertrauensverhältnis zu den Pflegefachpersonen und die Qualität der Paarbeziehung. Der Einbezug der Angehörigen erfolgte zufällig und war abhängig von deren persönlichem Verhalten und der Aufgeschlossenheit der Pflegefachpersonen.

SCHLÜSSELBEGRIFFE: Kopf-Hals-Karzinom, Angehörige, Familie, qualitative Forschung

Eingereicht am: 06.01.2017
Angenommen am: 28.03.2017
1 Universitätsspital Basel, Schweiz
2 Institut für Pflegewissenschaft Universität Basel, Schweiz


Volltext (Paper Shop)

Relatives of adult patients with head and neck cancer: the experience of their involvement in care – an interpretive phenomenological study

Therapies for head and neck cancer may have consequences that put strain on both the person suffering from the disease, along with her or his relatives. Studies have shown that relatives who are integrated in the care feel less strain and are consequently better able to support the ill person. This study explored how relatives experienced their inclusion in care situations. In individual narrative interviews, six females and one male discussed their experiences of the illness and the situation, and their involvement in the care. The interviews were transcribed verbatim and analysed utilising the qualitative method of interpretive phenomenology, as devised by Benner. The relatives described the experiences they had with nurses during the inpatient-stay and during the follow-up care. The main themes were the strain they felt, the effect this had on their everyday life and health, and how they coped with it. Factors affecting the degree of strain included their involvement in decision-making, mutual trust with the nurses and the quality of the relative’s relationship. Involvement of the relatives occurred by chance and was dependent upon their personal demeanour and the open-mindedness of the nurses.

KEYWORDS: head and neck cancer, relatives, family caregivers, qualitative research
 

„Was mache ich als Erstes?“ Prioritätensetzung im Pflegealltag aus der Sicht kürzlich diplomierter Pflegender ‒ eine qualitative Studie

Christine Hübsch1, Rebecca Spirig1, Maria Schubert1

Prioritätensetzung im Pflegealltag ist eine tägliche Herausforderung, die komplexe Fähigkeiten voraussetzt und weitgehend von der Berufserfahrung abhängig ist. Erst kürzlich diplomierten Pflegenden scheint daher das Setzen von Prioritäten schwerer zu fallen. Trotz hoher Praxisrelevanz ist diese Thematik bisher kaum erforscht. Diese Studie untersuchte, wie kürzlich diplomierte Pflegende die Entwicklung ihrer Prioritätensetzung im Pflegealltag beschreiben. Wir werteten leitfadengestützte Interviews mit elf kürzlich diplomierten Pflegenden anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring aus. Vier Kategorien, die sich gegenseitig beeinflussen, konnten wir identifizieren: „Sich sicher fühlen“ und „unterstützt werden“ sowie „Verantwortung übernehmen“ und „Erfahrung sammeln“. Die Teilnehmenden fühlten sich bei der Prioritätensetzung sicher, sofern sie Unterstützung aus ihrem Umfeld erhielten. Dadurch waren sie in der Lage, Verantwortung zu übernehmen und konnten Erfahrung sammeln. Die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen, entwickelt sich sehr individuell und ist durch diverse Aspekten beeinflusst. Wachsende Erfahrung und Bezugspersonen, die Orientierung bieten, sind zentral. 

SCHLÜSSELBEGRIFFE: Prioritätensetzung, Studierende, Frischdiplomierte, Pflegefachpersonen, qualitative Forschung

Eingereicht am: 26.11.2016
Angenommen am: 26.04.2017
1 Universitätsspital Zürich


Volltext (Paper Shop)
 

„What shall I do first?“ Priority setting in clinical practice from the perspective of newly-graduated nurses – a qualitative study

For nurses, priority setting is a daily challenge in clinical practice which requires complex skills, and is largely dependant upon professional experience. Newly-graduated nurses seem to have difficulties in setting priorities. In spite of high clinical relevance, this topic has hardly been examined. This study explores how newly-graduated nurses describe the development of priority setting skills in clinical practice. We conducted guideline-based interviews with eleven newly-qualified nurses at a university hospital in Switzerland. Data interpretation followed the principles of qualitative content analysis in accordance to Mayring. We identified four interacting categories: “feeling confident”, “being supported”, “assuming responsibility” and “gaining experience”. Participants felt confident in setting priorities provided they received support from their environment. Thereby, they were able to assume responsibility and to gather experience. The ability for developing priority setting skills is very individual and is influenced by various aspects. Increasing experience, along with mentorship which provides orientation, are central.

KEYWORDS: resource allocation, education nursing, professional competence, nurses, qualitative research

„Es müsste so ein bisschen System in der Arbeit sein!“
Eine qualitative Studie zur Mitwirkung von Heimbeiräten in Pflegeeinrichtungen: Ergebnisse aus Fokusgruppenbefragungen und Experteninterviews

Anne Engler1, Yvonne Bernwinkler1, Markus Adelberg1

Im Jahr 2002 wurden in Deutschland im Zuge der Änderung des Heimgesetzes die Mitwirkungsrechte in Pflegeheimen gestärkt und erweitert. Dies hat nicht nur positive Auswirkungen für Heimbeiräte, denn eine Ausweitung der Arbeitsfelder bringt auch Probleme und neue Reibungsflächen mit sich. Die vorliegende Studie untersucht, wie sich eine aktive Mitwirkung von Heimbeiräten in Pflegeheimen fördern lässt. Es wurden fokussierte sechs Gruppeninterviews mit Heimbeiratsmitgliedern und drei Experteninterviews mit Heimbeiratsunterstützenden in sechs Pflegeeinrichtungen in Berlin durchgeführt. Die Interviews wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet und ein Kategoriensystem wurde erstellt. Die Mehrheit der befragten Heimbeiräte führt ihre Arbeit eher nach Gefühl durch, ohne genau zu wissen, welche Rolle der Heimbeirat innehat. Klare Zielformulierungen, Aufgabenteilung, Unterstützung durch Heimleitungen oder Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Vernetzung mit externen Interessensvertretern, Hilfsmittel und Schulungen können eine aktive Heimbeiratsarbeit unterstützen und fördern.
Die Schlussfolgerung ist, dass geeignete Hilfsmittel und Schulungen für eine aktive Heimbeiratsarbeit (weiter-) entwickelt und den Heimbeiräten zur Verfügung gestellt werden müssen.

SCHLÜSSELBEGRIFFE: Heimbeirat, Heimbeiratsarbeit, Pflegeeinrichtung, Mitwirkung, Heimgesetz

Eingereicht am: 17.05.2016
Angenommen am: 14.10.2016
1 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft


Volltext (Paper Shop)
 

„There has to be a small amount of system in work!“ A qualitative study of participation of local advisory committee in nursing homes: results from focus group surveys and expert interviews 

In 2002 in Germany, the Heimgesetz (Homes Act) was changed and the participatory rights of nursing homes were strengthened and enhanced. However, not all of the effects for Nursing Home Advisory Boards were positive, as the expansion of the field of work also brought problems and new tensions with it. Although they could participate much more, it did lead to negative outcomes. Due to a lack of support by staff members and a lack of motivation, effective work was not possible. This led to the current research question: How is it possible to support active participation among Nursing Home Advisory Boards? The study analyzes how Nursing Home Advisory Boards work together, which factors influence or inhibit their work, and which recommendations can be made. Six focus groups interviews with Nursing Home Advisory Board members and three expert interviews with the local advisory committee were conducted in six care facilities in Berlin. Data was analyzed utilizing qualitative content analysis from Mayring, with the generation of categories. Most of the Nursing Home Advisory Board members were acting on intuition and did not know what their actual role was. Goal formulation, task segregation, support from management or social workers, connection to stakeholders, and equipment and training could support and promote the work of the Nursing Home Advisory Board. In conclusion, suitable equipment and training has to be further developed. 

KEYWORDS: home advisory work, home advisory boards, homes act, participation

Wie Angehörige von Patientinnen und Patienten mit malignen Kopf- und Halstumoren den Krankheitsverlauf erleben – eine Literaturarbeit

Carina Baumann1, Karoline Schermann1, Christiane Kreyer1

2012 erkrankten in Österreich 1085 Menschen an malignen Kopf- und Halstumoren. Die Tendenz ist steigend. Sich durch die Erkrankung ergebende Bedürfnisse der Angehörigen finden im klinischen Alltag häufig keine Berücksichtigung. Ziel dieser Literaturarbeit ist die Darstellung des Erlebens der Erkrankung von Angehörigen von Patientinnen und Patienten mit malignen Kopf- und Halstumoren. Eine systematische Literaturrecherche fand von August bis Dezember 2015 in den Datenbanken Medline, CINAHL und PsycINFO statt. Zehn Studien wurden in die Arbeit eingeschlossen. Die Diagnosestellung und Therapie haben Auswirkungen auf die Angehörigen und die Beziehung zur erkrankten Person. Das alltägliche Leben ändert sich für Angehörige in Bezug auf die Anpassung sozialer Rollen und Beziehungen. Kommunikation und Nahrungsaufnahme sind komplexe Herausforderungen. Die Bewältigung dieser Anforderungen wird durch eigene Überzeugungen, das soziale Umfeld und professionelle Unterstützung geprägt. Um die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten mit malignen Kopf- und Halstumoren und derer Angehöriger zu berücksichtigen, bedarf es vor allem in den Themenbereichen Ernährung und Kommunikation zahlreicher Adaptierungen im Versorgungssystem. 

SCHLÜSSELBEGRIFFE: Kopf- und Halstumore, pflegende Angehörige, Erleben 

Eingereicht am: 27.12.2016
Angenommen am: 13.03.2017
1 UMIT – Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinischer Informatik und Technik

Volltext (Paper Shop)


How family members of patients with head and neck cancer experience the course of disease – a literature research

In 2012, 1,085 people in Austria contracted head and neck tumors. This trend is increasing. The needs of relatives in regards to this illness are often not considered in everyday clinical practice. The aim of this literature review is to depict the subjective experiences and needs of the relatives of patients with malignant head and neck cancer. A systematic literature research was carried out from August to December 2015 in the databases Medline, CINAHL, and PsycINFO. In this study, ten studies were included and described in detail. 
The diagnosis and therapy have an effect on family carers and their relationship with the ill person. The changes in the daily lives of family carers pertain to their adaptation to social roles and relationships. Communication and food intake are also complex challenges. The fulfillment of meeting these challenges is affected by one’s own beliefs, the social environment, and professional support. In order to account the needs of patients with malignant head and neck cancer and as well as their family carers into account, adaptations to the health care system are necessary, especially concerning the topics of nutrition and communication. 

KEYWORDS: head and neck cancer, family carer, experience