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06 Mai 2020 11:50
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QuPuG 02/20 Kurzfassungen

Delirmanagement - Pflegerische Interventionen und Faktoren, die deren Implementierung aus Sicht der Pflegenden beeinflussen

Barbara Tönz1, Maria Schubert2

Zusammenfassung

Das Delir ist in der klinischen Praxis eine häufige und schwerwiegende Komplikation. Adäquate pflegerische Interventionen zur Delirprävention, Früherkennung und Behandlung sind ein zentrales Element von Delirmanagement -Programmen. Es ist wenig dazu bekannt, welche Faktoren die Umsetzung dieser Interventionen beeinflussen. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, wie im Delirmanagement geschulte Pflegende die Umsetzung von pflegerischen Interventionen zur Delirprävention und Behandlung erleben, wie sie hierbei vorgehen und welche Faktoren dies beeinflussen. Mit 27 Pflegenden wurden vier Fokusgruppeninterviews durchgeführt und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Ein strukturierter Pflegeprozess und hiermit verbunden eine strukturierte Pflegeplanung sind für die Gewährleistung einer adäquaten Umsetzung von pflegerischen Delirmanagement Interventionen die zentralen Faktoren. Erfahrung und Wissensstand, organisatorische Rahmenbedingungen und Aspekte in der Zusammenarbeit sind weitere wichtige hierauf einflussnehmende Faktoren. Fehlendes Fachwissen und Berufserfahrung, gekoppelt mit unzureichenden Ressourcen waren die wichtigsten beeinflussenden Faktoren, die sich auf
die Erkennung des Delirrisikos und -prävention auswirken. Hier ist es wichtig, mit geeigneten Interventionen das Fachwissen zu vertiefen und die verfügbaren Ressourcen zu optimieren.

Schlüsselwörter: Delir, Delirmanagement, pflegerische Interventionen, Implementation aus Sicht der Pflegenden

Delirium management - Nursing interventions and factors influencing their implementation from the nurses’ perspective


Abstract

Delirium is a common and serious complication in clinical practice. Adequate nursing interventions for the
prevention, early detection and treatment of deliriums are central to delirium management programmes. Little is known about the factors that influence the implementation of delirium management interventions. This study aimed to explore how nurses trained in delirium management experience the implementation of nursing interventions for the prevention and treatment of deliriums, how they proceed with this and which factors have an impact on this. Four focus group interviews with 27 nurses from a Swiss hospital were conducted, and data were analysed with qualitative content analysis. The results show a structured nursing care process and the associated structured nursing care planning are central factors for ensuring the adequate implementation of nursing delirium management interventions. Experience and knowledge, organisational framework conditions, and aspects of collaboration are other relevant influencing factors. Lack of expertise and experience, coupled with insufficient resources, emerged as the most important influencing factors, which mainly affect the recognition of delirium risk and prevention. Here it is important to deepen specialized knowledge and optimize the available resources.

Keywords: delirium, delirium management, nursing interventions, implementation from the perspective of nurses

Korrespondenzadresse: Barbara Tönz, btoenz@gmx.ch


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1 UniversitätsSpital Zürich, Klinik für Herz- Gefäss und Thoraxchirurgie
2 Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Departement Gesundheit, Institut für Pflege
Förder*innen: UniversitätsSpital Zürich Zentrum klinische Pflegewissenschaften
Eingereicht am: Winter 2018
Angenommen am: 
Frühjahr 2020
 

 

Die Sicht von Angehörigen auf die Mobilitätsfördernde Pflegeintervention im Akutspital – Eine Grounded Theory Studie

 CHRISTA ZIEGLER1, FRANZISKA MATHIS-JÄGGI1, SUSANNE SUTER-RIEDERER2

Zusammenfassung

Bei sturzgefährdeten Patient*innen mit Delir und/oder Demenz wird unter anderem die Mobilitätsfördernde Pflegeintervention (MFP) angewandt. Dabei dienen eine oder zwei Matratzen am Boden als Schlaf- und Lagerungsplatz. Bis jetzt ist die Wirkung der MFP auf Angehörige und umgekehrt nicht erforscht. Die Studie untersuchte, wie Angehörige auf die MFP im Akutspital reagieren, um Anhaltspunkte für familienbezogene Pflegeinterventionen zur MFP zu generieren. Sieben semistrukturierte Tiefeninterviews mit Angehörigen wurden nach dem Ansatz der Grounded Theory nach Charmaz analysiert. Die Angehörigen hatten keine Kenntnisse zur MFP und durchliefen einen Orientierungsprozess. Er bestand aus den Kategorien „Im Unbekannten sein“, „Eigene Erfahrungen sammeln“, „Eine Bedeutung geben“, „Eigene Meinung bilden“ und „Sich orientieren können“. Die Angehörigen strebten danach, Vertrauen und Kontrolle aufzubauen, um ihre Ungewissheit zu bewältigen. Sicherheit und Würde standen für die Angehörigen zum Teil im Widerstreit und führten zu einem ethischen Dilemma. Ihre Beurteilung der MFP leitete die Angehörigen darin, welchen Einfluss sie auf die MFP nahmen. Pflegende können mit proaktiver Information und einer personen- und familienzentrierten Haltung die Angehörigen unterstützen.

Schlüsselwörter: Mobilitätsfördernde Pflegeintervention, Angehörige, Familienzentrierte Pflege, Grounded Theory

Family members’ view on the mobility-enhancing nursing intervention in a general hospital – A grounded theory study

Abstract

Patients who are at risk of falling and suffer from delirium and/or dementia may be cared for by the mobilityenhancing nursing intervention (MENI). For this purpose, one or two mattresses are placed on the floor, where the patient sleeps and rests. To date, the effect of MENI on family members and vice versa has not been researched. This study investigated how family members react to MENI in order to generate indications for family nursing interventions. Seven semistructured in-depth interviews were conducted with family members and were analysed following the grounded theory approach according to Charmaz. Beforehand, the family members had no knowledge of MENI and they underwent a process of orientation. It contained the categories „Being in the unknown“, „Gaining own experiences“, „Giving a meaning“, „Forming own opinion“ and „Being able to orientate oneself “. The family members tried to establish a sense of confidence and control in order to cope with their uncertainty. Some family members saw a conflict between security and dignity and therefore had an ethical dilemma. Their own evaluation of MENI defined if and how they supported MENI. Nurses can support family members by informing them proactively and by providing person- and familiy-centred care.

Keywords: mobility-enhancing nursing intervention, family caregivers, family nursing, grounded theory

Korrespondenzadresse: Christa Ziegler, Spital Uster, Brunnenstrasse 42, 8610 Uster, Schweiz, christa.ziegler@spitaluster.ch

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Name des Instituts: Spital Uster, Uster, Schweiz, 2 Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Institut für Pflege, Departement Gesundheit, Winterthur, Schweiz
Förder*innen: 
Eingereicht am: Frühjahr 2019

Angenommen am: Herbst 2019
 

 

Die Situationsanalyse als Weiterentwicklung der Grounded Theory.

Am Beispiel einer empirischen Untersuchung zur Kinderkrankenpflege in Frühen Hilfen

BIRTE KIMMERLE1, URSULA OFFENBERGER2, FRIEDERIKE ZU SAYN-WITTGENSTEIN1,3

Zusammenfassung

Die Gesundheits- und Kinderkrankenpflege ist ein grundlegender Bestandteil der Netzwerke „Früher Hilfen“, wenn es darum geht, Familien in herausfordernden sozialen und gesundheitlichen Lagen in der Häuslichkeit zu unterstützen. Dieses Arbeitsfeld ist für die Kinderkrankenpflege neu. Die dort stattfindenden Prozesse der Etablierung und deren Auswirkungen auf die Professionsentwicklung sind Forschungsgegenstand dieser Arbeit. Ziel ist es, die Situation der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege im Arbeitsfeld Frühe Hilfen im Hinblick auf Professionalisierung und Professionalität zu analysieren. Dazu findet die Situationsanalyse als Weiterentwicklung der Grounded Theory Anwendung. In diesem Beitrag werden die Theoriebezüge und Methoden der Situationsanalyse von Clarke (2012; 2018) vor diesem Forschungshintergrund dargestellt. Anhand des Analyseprozesses werden die Mappingstrategien als Werkzeug der Situationsanalyse erläutert und beispielhaft veranschaulicht. Der methodische Zugewinn durch die Situationsanalyse für den Forschungsgegenstand wird diskutiert. Die Relevanz der Grounded Theory und der Situationsanalyse für die Pflegewissenschaft werden zusammenfassend erörtert.

Schlüsselbegriffe: Situationsanalyse; Grounded Theory; Soziale Welten und Arenen; Professionsentwicklung; Gesundheits- und Kinderkrankenpflege
 

Situational Analysis as a further development of the Grounded Theory –

Based on the example of an empirical study on paediatric nursing in early childhood intervention

Abstract
 
Paediatric nurses are a fundamental part of the multidisciplinary networks for "Early Childhood Intervention" in Germany, in which they provide home visits supporting young families in need. This field of work is new for paediatric nursing. The topic of this PhD-project is about the processes of professionalization and their effects on the development of the nursing profession. The aim is to analyse the situation of paediatric nursing in this new field of work with regard to professionalization and professionalism. For this purpose, situational analysis has been employed as a further development of the grounded theory tradition. In this article, the theories and methods of situational analysis by Clarke (2012; 2018) are discussed against this backdrop. Following on from this is a description of mapping strategies as a key tool within situational analysis and the example of their use in the analytical process, as part of the underlying research, provides a model illustration of their value. The final section highlights the significance of grounded theory and situational analysis within nursing science.

Keywords: situational analysis; grounded theory; social worlds and arenas; professions; child and family health care; paediatric nurses

Korrespondenzadresse: birte.kimmerle@uni-wh.de

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1 Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Department für Pflegewissenschaft, PhD-Kolleg Pflegewissenschaft
2 Universität Tübingen
3 Hochschule Osnabrück

Eingereicht am: Frühjahr 2020

Angenommen am: Herbst 2020
 
 

Ganzheitlichkeit bei Herzkrankheit: Effektivität und Erleben einer Lebensstiländerung bei Menschen mit Koronarer Herzkrankheit – ein integrativer Literaturreview 


PETER SIKL1, FLORIAN WALTNER2, MARGARETA JUKIC-PUNTIGAM3

Zusammenfassung

Die Koronaren Herzkrankheiten (KHK) und andere lebensstilassoziierte Volkskrankheiten sind die Haupttodesursache in westlichen Gesellschaften und verantwortlich für frühzeitige Tode und chronische Krankheitsverläufe. Deswegen sind die Ziele dieses integrativen Literaturreviews herauszufinden (1) inwieweit sekundärpräventive Maßnahmen, die eine multimodale Lebensstiländerung bei erwachsenen Menschen mit KHK fördern, klinische Outcomes beeinflussen, und (2), wie Menschen mit KHK eine Lebensstiländerung erleben. Die Literaturrecherche wurde von Oktober 2017 bis Oktober 2018 in CINAHL Complete, Cochrane Library, MEDLINE, PsycINFO und PsycARTICLES durchgeführt. Nach dem Identifikations- und Selektionsprozess wurden 19 Studien miteinbezogen. Die kardiovaskuläre Mortalität, stationäre Wiederaufnahmen, wiederauftretende kardiovaskuläre Ereignisse und die Regression der Arteriosklerose wurden durch Lebensstiländerungen positiv beeinflusst, wie in Metaanalysen gezeigt wurde. In Case Reports wurden Historien mit einem stillen Plaque Abgang dokumentiert. Betroffene erleben
fördernde und hindernde Faktoren einer Lebensstiländerung auf physischer, sozialer und psychischer Ebene. Pflegerische Kernkompetenzen werden als förderlich für eine Lebensstilmodifikation beschrieben und rücken so in Wissenschaft und Praxis in den Vordergrund.

Schlüsselwörter: Lebensstiländerung, nicht-medikamentöse Interventionen, Sekundärprävention, Koronare
Herzkrankheit

e-Supplement
 

Holistic approach to heart disease. Effectiveness and experiencing
lifestyle change in people with coronary heart disease. An integrative literature review.


Abstract

In Western societies CHD and other lifestyle-associated civilization diseases are the main cause of death. They are responsible for chronic disease progression and premature death. Therefore, the aims of this integrative literature review are to investigate (1) the extent to which secondary preventive interventions, which promote multimodal lifestyle changes in adults with Coronary Artery Disease (CHD), affect clinical outcomes, and (2) how people with CHD experience a lifestyle change. The literature search was conducted from October 2017 until October 2018 in CINAHL Complete, Cochrane Library, MEDLINE, PsycINFO and PsycARTICLES. After the identification and selection process, 19 studies were included. The findings from several Meta-analyses show that cardiovascular mortality, hospital readmissions, recurrent cardiovascular events and the regression of arteriosclerosis are positively influenced by lifestyle changes. There are silent plaque ruptures documented in Case Reports. Affected people experience supporting and hindering factors of a lifestyle change on a physical, psychological and social level. The core competencies of Nursing are described as beneficial for lifestyle modification and become more prominent in science and practice.

Keywords: Lebensstiländerung, nicht-medikamentöse Interventionen, Sekundärprävention, Koronare
Herzkrankheit

Korrespondenz: peter.sikl@aon.at

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1 Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger; Bachelor of Science in Nursing Absolvent des Kombistudiums Pflege an der Pflegeakademie der Barmherzigen Brüder Wien in Kooperation mit der UMIT - Private Universität für Gesundheitswissenschaften
und Medizinische Informatik und Technik.
2 Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger; berufsbegleitendes Masterstudium Pf legewissenschaft an der PMU Salzburg. Krankenhaus der Barmherzigen Brüder und Pflegeakademie der Barmherzigen Brüder - UMIT-Zentrum für Pflegewissenschaft
Wien
3 Diplomierter Gesundheits- und Krankenpflegerin, Pflegepädagogin Pflegeakademie der Barmherzigen Brüder- UMIT-Zentrum für Pflegewissenschaft Wien

Eingereicht am: Frühjahr 2020

Angenommen am: Herbst 2020