QuPuG 02/21 Kurzfassungen
Phänomenologie nach Heidegger in der Pflegeforschung
MAYA ZUMSTEIN-SHAHA1Zusammenfassung
Phänomenologie ist ein Zweig der qualitativen Forschung in der Pflege, deren Grundlagen in der Philosophie liegen. In der Pflege sind daraus verschiedene Forschungsansätze hervorgegangen, u. a. einer basierend auf Heideggers Philosophie. Jedoch ist dieser an Heidegger orientierte Forschungsansatz umstritten und es bestehen unterschied-liche Varianten. In der vorliegenden Keynote wird der Heideggersche Ansatz, wie er in der Pflege angewendet wird, untersucht. Aus dieser Analyse werden Empfehlungen für eine Vereinheitlichung dieses Ansatzes abgeleitet und ent-sprechende Gütekriterien vorgestellt.
Schlüsselwörter: Pflegeforschung, Philosophie, Phänomenologie, Heidegger
Heideggerian Phenomenology in Nursing Research
AbstractPhenomenology is considered a branch of qualitative research in nursing whose origins are grounded in philosophy. Several different research designs have emerged in nursing, among others research based on Heidegger’s philosophy. However, Heideggerian research is controversial and various ways exist. In this keynote, the Heideggerian research design and its employment in nursing are explored. Subsequently, recommendations for harmonization of this research design are provided as well as respective criteria for trustworthiness and rigor.
Keywords: Nursing research, philosophy, phenomenology, Heidegger
Korrespondenzadressen: maya.zumsteinshaha@bfh.ch
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1 Maya Zumstein-Shaha, Prof. Dr., RN, FAAN, Berner Fachhochschule, Departement Gesundheit, Master of Science in Pflege
Danksagung: in großer Dank geht an Frau Prof. Dr. Dr. em. Silvia Käppeli für ihre kritische Kommentierung des Manuskripts.
Eingereicht am:
Angenommen am:
Erleben und Umgang mit professionell-ethi-schen Wertekonflikten von frischdiplomierten und erfahrenen Pflegefachpersonen auf onko-logischen Abteilungen in einem Deutschschwei-zer Spital – eine qualitative Studie
KATRIN BACHMANN1, MICHAEL KLEINKNECHT-DOLF2, REBECCA SPIRIG3Zusammenfassung
Hintergrund: Pflegefachpersonen erleben im Praxisalltag ethische Wertekonflikte. Um sie im Umgang gezielt zu unterstützen, sind Kenntnisse dazu und über die damit verbundenen Lösungsstrategien notwendig.
Ziel: Mit dieser qualitativen Studie explorierten wir, wie frischdiplomierte und erfahrene Pflegefachpersonen ethische Wertekonflikte beschreiben und wie sie damit umgehen.
Methode: Mit 12 Pflegefachpersonen unterschiedlicher Erfahrung wurden vignettenbasierte Einzelinterviews durchgeführt. Die Analyse erfolgte mittels Inhaltsanalyse nach Mayring.
Ergebnisse: Alle Teilnehmenden beschrieben im Zusammenhang mit dem klinischen Alltag Situationen mit vergleichbaren Wertekonflikten, wobei die erfahrenen Pflegefachpersonen diese tendenziell präziser benennen und in einen größeren Bezugsrahmen einordnen konnten. Gemäß ihren eigenen Worten trauen sich Novizinnen weniger, ethische Wertekonflikte anzusprechen. Novizinnen und Erfahrene beschrieben neben transformativen Strategien auch Rückzugsstrategien als Bewältigungsform.
Schlussfolgerungen: Pflegefachpersonen können das Benennen von ethischen Wertekonflikten und den Umgang damit erlernen. Neben einer ethischen sensiblen Arbeitsumgebung sind dazu auch edukative Maßnahmen not-wendig, mit denen die Entwicklung der ethischen Kompetenz und moralischen Resilienz gefördert werden kann.
Schlüsselwörter: Ethik, ethische Wertekonflikte, Pflegefachpersonen, moralische Kompetenz, qualitative Studie
Experiencing and handling ethical value conflicts of newly qualified and experienced nurses in oncology departments in a German-speaking hospital – a qualitative study
AbstractBackground: Nurses experience ethical value conflicts in everyday practice. In order to support them specifically in dealing with these, knowledge about their ethical value conflicts and their strategies is necessary.
Aim: With this qualitative study, we explored how newly qualified and experienced nurses describe ethical value conflicts and how they deal with them.
Method: Individual vignette-based interviews with 12 nurses with different levels of experience were conducted. Data analysis was carried out using content analysis according to Mayring.
Results: All participants described similar value conflicts in connection with everyday clinical practice, with experienced nurses tending to designate them more precisely and place them within a larger frame of reference. In dealing with these, novices dare less to address ethical value conflicts. Novices and experienced nurses described not only transformative strategies but also withdrawal as a coping strategy.
Conclusions: Nurses can learn to name and handle ethical value conflicts. In addition to an ethical and sensitive work environment, educational support is necessary to promote the development of their moral competence and resilience.
Keywords: Ethics, ethical value conflict, nurses, moral competence, qualitative study
Korrespondenzadresse: Dr. Michael Kleinknecht, michael.klein-knecht@usz.ch, 0041 44 255 38 82
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1 Katrin Bachmann (MScN), Pflegeentwicklung und -qualität I Pflege & Soziales, Luzerner Kantonsspital
2 Michael Kleinknecht-Dolf (PhD, RN), Direktion Pf lege und MTTB, UniversitätsSpital Zürich
3 Rebecca Spirig (Prof., PhD, RN), Institut für Pflegewissenschaft, Universität Basel
Hinweis: Katrin Bachmann und Michael Kleinknecht-Dolf teilen sich die Erst-autor*innenschaft.
Auftraggebende: Diese Studie wurde als Unterstudie der DRG-Begleitforschung Pf lege „Monitoring des Einflusses der DRG-Finanzierung auf Pflegekontextfaktoren in Schweizer Akutspitälern“ durch-geführt.
Finanzierung: Die DRG-Begleitforschung Pflege wurde neben dem Schweizerischen National-fonds vom Käthe-Zingg-Schwichtenberg Fonds, der Gottfried und Julia Bangerter-Rhyner Stiftung, der Olga Mayenfisch Stiftung, der Stiftung Pflegewissen-schaft Schweiz, dem Schweizer Berufs-verband der Pflegefachfrauen und -männern, sowie einer anderen Stiftung, die namentlich nicht genannt werden möchte, finanziert.
Danksagung: Wir bedanken uns bei den Teil-nehmenden für ihre Bereitschaft, ihre Erfahrungen und Gedanken in Bezug auf das Erleben und den Umgang mit ethischen Wertekonflikten zu teilen. Zudem danken wir der Leiterin und den Teilnehmenden des qualitativen Masterseminares am Institut für Pflege-wissenschaft an der Universität Basel für ihre wohlwollend kritischen Rück-meldungen.
Eingereicht am:
Angenommen am:
THEORIE UND PRAXIS PFLEGERISCHE WERTHORIZONTE IN DER GERONTOLOGISCHEN LANGZEITPFLEGE
ELISABETH SCHLOEDER1Zusammenfassung
Der thematische Kontext der Studie befasst sich mit der seit Mitte der 1990er Jahre zu beobachtenden „Verbetriebswirtschaftlichung“ des sozialen und pflegerischen Feldes, die zu einem immer stärkeren Konflikt zwischen den genuinen Interessen ökonomischer und pflegerischer Ziele führt. Das Ziel der Studie war es, dieser zentralen These eines Strukturwandels im Gesundheitswesen in ihrer wissenschaftlichen Relevanz empirisch nachzu-gehen. Die Ergebnisse der Studie zur Theorie und Praxis pflegerischer Werthorizonte zeigen in ihrer philosophischen, ethischen und professionsbezogenen Einbettung den Bedarf und das Bedürfnis der Akteur*innen zur Unterstützung ihres professionellen Habitus. Aus den zusammenfassenden Analysen der theoretischen Erkenntnisse pflegerischer Werthorizonte in ihrer orientierungsgebenden Funktion und den explorierten Handlungsorientierungen der Fach-kräfte im Feld lassen sich Implikationen zu einem geeigneten Wertekonzept ableiten. Diese sollen die Einrichtungen in ihrem Kulturwandlungsprozess zur „sozial sensiblen Steuerung“ der Organisationen unterstützen. Hierin stehen betriebswirtschaftlich notwendige Anhaltspunkte ebenso wie die berufsethischen Implikationen der Pflege in ihren jeweils statischen und dynamischen Aspekten in allen betrieblichen Ebenen (Sphären) zentral.
Schlüsselwörter: Pflegequalität, Organisationskulturgestaltung, Wertphilosophie, Wertkonzept, Innovationspers-pektive, Dokumentarische Methode
THEORY AND PRACTICE NURSING VALUE HORIZONS IN GERONTOLOGICAL LONG-TERM CARE
AbstractThe thematic context of the study deals with the "businessification" of the social and nursing field that has been observed since the mid-1990s, resulting in an ever-increasing conflict between the genuine interests of economic and nursing goals. The aim of the study was to empirically research this central thesis of structural change in health care in its scientific relevance. Being embedded philosophically, ethically and professionally, the results of the study on the theory and practice of “nursing value horizons”, as a set of human values relevant in a nursing environment, show the need and the necessity of the professionals to support their professional habitus. From the summary analyses of the theoretical findings of nursing value horizons with regard to their orientation-giving function and the explored behavior of the professional actors in this field guided by those values, implications for a suitable concept of values can be derived. In this context, economically necessary indications as well as the work ethical implications of nursing in their respective static and dynamic aspects are pivotal at all operational levels (spheres).
Keywords: Quality of care, organizational culture design, Value philosophy, concept of values, innovation perspec-tive, documentary method
Korrespondenzadresse: Prof. Dr. Elisabeth Schloeder, M.A., elisabeth.schloeder@hs-heilbronn.de
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1 Professorin für den Lehr- und Forschungsbereich Sozial- und Gesund-heitsmanagement der Betri ebswir tschaft und Sozi al-management
Fakultät für Technik und Wirtschaft (TW) Campus Künzelsau Reinhold-Würth-Hochschule Fachhochschule Fachbereich Gesundheit
Eingereicht am:
Angenommen am:
Leibphänomenografische Strategien als empirische Zugänge in Pflege und Therapie
MATHIAS BERTRAM1 & BETTINA BERGER2
Zusammenfassung:
Die Evaluation der Wirkungen pflegerischer oder therapeutischer Interventionen basiert in der Regel auf quanti-fizierbaren Parametern und/oder den subjektiven Deutungen der Empfänger und Empfängerinnen. Die Exploration des sinnlichen Erlebens von Phänomenen, die mit der Wirksamkeit in einem ursächlichen Zusammenhang stehen, fehlt in der Regel.
Unser Beitrag beschreibt methodologische Grundlagen und allgemeine Prinzipien
leibphänomenografischer Arbeit. Die Konzepte „Leib,“ „Intentionalität“ und „Typus“ werden präsentiert und historisch eingeordnet.
Phänomenografische Strategien zur Erfassung von leiblichen Prozessen im Zusammenhang mit ihren Milieu- und Kontextfaktoren werden dargestellt. Zur Erweiterung der subjektiven (1. Person) und der objektiven Perspektive (3.Person) wird die Perspektive des intersubjektiven Miterlebens leiblicher Prozesse als „2.-Personperspektive“ ein-geführt.
Wir fokussieren in diesem Beitrag, wie leibliche Empfindungen im Zusammenhang mit pflegerischen und therapeutischen Prozessen als empirische Daten nutzbar gemacht werden können. Diese Strategien ergänzen hermeneutische und naturwissenschaftliche Erkenntnisse und gewinnen angesichts zunehmender Technisierung von Kommunikation und Therapie an Bedeutung.
Schlüsselwörter: Phänomenologie, Leib, Intentionalität, Typus, Phänomen
Body-phenomenologic strategies as empirical approaches in nursing and therapy
Abstract
The evaluation of the effects of nursing or therapeutic interventions is usually based on quantifiable parameters and/or the subjective interpretations of the recipients. The exploration of the sensory experience of phenomena that are causally related to the effectiveness is usually missing. Our contribution describes methodological basics and general principles of body phenomenographic work. The concepts of "body," "intentionality" and "type" are presented and historically classified.
Phenomenographic strategies for capturing bodily processes in relation to their milieu and contextual factors are presented. To extend the subjective (1st person) and the objective perspective (3rd person), the perspective of intersubjective co-experiencing of bodily processes is introduced as a "2nd person perspective".
In this paper we focus on how bodily sensations can be made usable as empirical data in the context of nursing and therapeutic processes. These strategies complement hermeneutic and natural scientific findings and are gaining importance in view of the increasing mechanization of communication and therapy.
Keywords: Phenomenology, Living body, Intentionality, type, figure, Phenomenon
Korrespondenz: m.bertram@gemeinschaftskrankenhaus.de
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1 Dr. rer. medic Mathias Bertram Dörthe-Krause-Institut Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke gemeinnützige GmbH
2 Dr. phil Bettina Berger Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin), Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin Universität Witten/Herdecke
Es gibt keine Auftraggeber für diese Arbeit. Sie wäre allerdings nicht möglich ge-worden ohne die Unterstützung von Prof. Wilfried Schnepp, Inhaber des Lehrstuhls für familienorientierte und gemeindenahe Pflege an der Universität Witten/Herdecke, in Form einer wissenschaftlichen Stelle vom 1. November 2015 bis zum 30. Juni 2019 für Dr. Mathias Bertram.
Eingereicht am:
Angenommen am:
Die Lebenswelt von Bewohner*innen in Seniorenheimen
RAHEL ANINA RÖÖSLI1 & EVA SOOM AMMANN1Zusammenfassung:
Fachkräftemangel und Zeitdruck im Pflegealltag zwingen dazu, pflegerische Tätigkeiten zu rationieren. Dabei kommen die Bedürfnisse von Heimbewohner*innen sowie die Achtung ihrer Lebenswelt häufig zu kurz, und sie werden in ihrer Selbständigkeit wenig unterstützt. Sechs qualitativ-narrative Interviews mit Bewohner*innen aus zwei Seniorenheimen wurden in Anlehnung an die interpretative phänomenologische Analyse aus-gewertet. Die Ana-lyse zeigt, dass Bewohner*innen im Seniorenheim meist eine grosse Veränderung ihrer vorab gewohnten Lebenswelt erleben. Bewohner*innen sind in ihren heimspezifischen Lebenswelten vermehrt auf die Hilfe der Pflegenden an-gewiesen und somit stärker von den Strukturen des Heims abhängig, der Heimalltag bestimmt ihre Lebenswelten bis zu einem gewissen Grad. Die Möglichkeit, den Alltag und die Lebenswelt selbst zu gestalten und die Unabhängigkeit von der Pflege sind den Bewohner*innen jedoch sehr wichtig. Deshalb ist es für sie zentral, ihre Selbständigkeit zu er-halten. Bewohner*innen sind bestrebt, eine Kontinuität der für sie gewohnten Aktivitäten und täglichen Routinen zu wahren und ihre Lebenswelt entsprechend ihrer Vorlie-ben zu gestalten. Dies hilft ihnen, sich in den Strukturen des Heimes aufgehoben und sicher zu fühlen und eine Vorhersehbarkeit im Alltag zu erleben.
Schlüsselwörter: Lebenswelt, Arbeitswelt der Pflege, Bewohner*innen eines Seniorenheims
The lifeworld of residents in institutional longterm care
Abstract
Staff shortage and time pressure in everyday nursing care force nursing activities to be rationed. The needs of nursing home residents as well as the respect of their lifeworld are often neglected, and residents are not well supported in their independence. Six qualitative-narrative interviews with residents of two nursing homes were evaluated using interpretative phenomenological analysis. The results show that residents in nursing homes experience a major change to their previously accustomed lifeworld. Residents are increasingly dependent on the help of nursing staff in their lifeworld and thus dependent on the structures of the nursing home, whose daily life determines their life-world’s to a certain extent. However, the opportunity to create their own lifeworld, to live their everyday life and to avoid dependency from care are very important to residents. It is therefore essential for them to remain independent. Residents strive to maintain a continuity of the activities and daily routines to which they were accustomed before entering the nursing home and to create their lifeworld according to their preferences. This helps them to feel safe and secure in the structures of the home and to experience predictability in their daily lives.
Keywords: lifeworld, working environment of care, nursing home residents
Korrespondenzadresse: Rahel Anina Röösli, rahel.roeoesli@bfh.ch
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1 Berner Fachhochschule Departement Gesundheit
Eingereicht am:
Angenommen am:
„Ich übe meinen Beruf einfach gerne aus und wir haben es gut“ – Motivation von Pflegefach-personen ab 50 Jahren im Beruf zu verbleiben
IRIS LIPP, SABIN ZÜRCHER & SABINE HAHNZusammenfassung
Der Mangel an Pflegefachkräften im Gesundheitswesen ist ein europaweites Problem. Allein in der Schweiz haben 56% der Pflegefachpersonen ab 50 Jahren den Pflegeberuf verlassen. Aufgrund des Fachkräftemangels und der enormen persönlichen und fachlichen Ressourcen, die durch den Berufsausstieg dieser Mitarbeitenden für die Gesundheits-versorgung verloren gehen, ist es unabdingbar, dass dem Personalerhalt erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt wird. Deshalb war das Ziel dieser Studie Faktoren zu beschreiben, die Pflegefachpersonen ab 50 Jahren dazu motivieren bis zur ordentlichen Pensionierung in der direkten Pflege im Akutspital tätig zu sein. Im Rahmen einer qualitativen deskriptiven Studie wurden drei Fokusgruppeninterviews mit 12 Pflegefachpersonen ab 50 Jahren an einer privaten Spitalgruppe in der Schweiz geführt. Die Datenanalyse folgte der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Die Teil-nehmenden erleben besonders die Freude und Verbundenheit zum Pflegeberuf, die gute Zusammenarbeit im Pflege-team, die erfahrene Anerkennung und Wertschätzung und die Möglichkeit bei der Verrichtung der täglichen Arbeit selbstbestimmt (eigenständig, selbstständig) handeln zu können als bedeutende Einflussfaktoren, um dauerhaft und gerne im Pflegeberuf zu verbleiben.
Schlüsselwörter: Akutspital, Berufsverbleib, ältere Pflegefachpersonen, Motivation, ordentliche Pensionierung
„I just like my profession and we have a good time“ – Moti-vation of registered nurses aged 50 and over to remain in the profession
AbstractThe shortage of nurses in the healthcare sector is a problem throughout Europe. In Switzerland alone, 56% of registered nurses aged 50 and over have left the nursing profession. Due to the shortage of healthcare sector professionals and the enormous personal and professional resources that are lost within the health care system when these workers leave the profession, it is important to pay more attention to the retention of staff. The aim of this study was, therefore, to describe the factors that motivate registered nurses aged 50 and older, to work in direct care in the acute hospital setting until retirement. Using a qualitative descriptive study, three focus group interviews with 12 registered nurses aged 50 and over. They took place in a group of private hospitals in Switzerland. The data was analyzed according to the content analysis framework of Mayring. The participants experience the following parts of their work as significant influencing factors to permanently remain in the profession: Enjoyment of the connection with the nursing profession, the good cooperation in the nursing team, the recognition and appreciation, and the possibility of being able to act independently in carrying out their daily work.
Keywords: acute hospital, nurse retention, older registered nurses, motivation, retirement
Korrespondenzadresse: Berner Fachhochschule Gesundheit Fachbereich Pflege, z.H. Iris Lipp, Murtenstrasse 10, CH-3008 Bern, iris.lipp@bfh.ch
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1 Iris Lipp, MScN, RN
2 Sabin Zürcher, MNS, RN
3 Sabine Hahn, Prof. Dr.
Name der Institutionen: Berner Fachhochschule Gesundheit Angewandte Forschung & Entwicklung Pflege, Murtenstrasse 10, CH-3008 Bern, Lindenhofgruppe, Muristrasse 12, CH-3001 Bern
Danksagung: Wir danken der Lindenhofgruppe Bern für ihre Unterstützung im Rahmen dieser Studie. Ebenfalls ein herzliches Dankeschön an alle Pflegefachpersonen, welche sich dazu bereit erklärt haben an den Fokusgruppeninterviews teilzu-nehmen. Ohne ihre wertvolle Mitarbeit und ihr Mitwirken, wäre es nicht mög-lich gewesen, die Studie in dieser Form zu gestalten.
Eingereicht am:
Angenommen am:
Einflüsse ehrenamtlicher Patient*innenbetreu-ung im Akutkrankenhaus auf das Stresserle-ben des Pflegepersonals – Qualitative Befunde aus der klinischen Praxis
GERLINDE KOSITS1 & MICHAEL FISCHER2Zusammenfassung:
Ehrenamtliche PatientInnenbetreuung (eaP) als Teil des klinischen Leistungsangebots ist in Österreichs Kranken-häusern eine Seltenheit und im deutschsprachigen Raum kaum beforscht, insbesondere in seinem Beitrag zu Stress-erleben und -bewältigung des Pflegepersonals.
Im Winter 2019/20 wurden 32 problemzentrierte Leitfadeninterviews mit Pflegekräften eines öffentlichen all-gemeinversorgenden Akutkrankenhauses zur Auswirkung von eaP auf das Stresserleben des Pflegepersonals geführt und inhaltsanalytisch ausgewertet.
Es zeigte sich, dass das Pflegepersonal von eaP insofern profitiert, als es sie vor allem auf operativer Ebene im Zu-sammenhang mit Zeitgewinn und Priorisierung anfallender Aufgaben als entlastend wahrnimmt. Auf kognitiver und sozialer Ebene stellte sich der spezifische Blickwinkel und Zugang der Ehrenamtlichen als förderliches Element für Qualitätssicherung und Ganzheitlichkeitserleben heraus. Negative Auswirkungen wurden selten beschrieben. Insgesamt erweist sich eaP über ihren patientInnenzentrierten Kernauftrag hinaus als wertvolle Ressource für das Pflegepersonal.
Schlüsselwörter: soziale Unterstützung, Auswirkung, Stress, Arbeitsplatz
Influences of Patient Care by Volunteers in Acute Hospi-tals on Perceived Stress of Nursing Staff - Qualitative Findings from Clinical Practice
Abstract:Patient care by volunteers (PCV) as part of clinical service offer is a rarity in Austria’s hospitals and scarcely researched in German-speaking countries, especially in its contribution for perceiving and coping stress in nursing staff.
In winter 2019/20, 32 problem focused guided interviews were conducted with nurses in a public general acute hospital on the influence of PCV on perceived stress of nursing staff and evaluated by content analysis.
It was shown that nursing staff benefits from PCV by perceiving it primarily as a relief at the operational level in connection with time savings and prioritization of tasks that arise. At the cognitive and social level, the specific perspective and approach of the volunteers turned out to be a conducive element for quality assurance and holistic experience. Negative effects were rarely described.
In total, PCV proves to be a valuable resource for nursing staff beyond its patient-centered core mission.
Keywords: social support, effect, stress, work place
Korrespondenzadresse: gerlinde.kosits@edu.umit.at
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1 Mag.a Gerlinde Kosits
2 Univ.-Prof. Dr. Michael Fischer
Institut, an dem das Projekt durch-geführt wurde: UMIT – Private Universität für Gesund-heitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, Research Unit für Qualität und Ethik im Gesundheits-wesen.
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