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03 Nov 2025 13:47
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QuPuG 02/25 Kurzfassungen

Von der Theorie zur (Forschungs-) Praxis und zurück

SABINE URSULA NOVER1

Korrespondenzadressen: sunover@uni-koblenz.de

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1 Institut für Pflegewissenschaft, Fachbereich 1: Bildungswissenschaften, Universität Koblenz
 

 

Das Symptom- und Belastungserleben von Krebspatient*innen während und nach der Krebstherapie. Ein qualitativer systematischer Review mit Meta-Synthese.

 VERENA LEINEMANN & TATJANA SELAKOVIC

Zusammenfassung

Hintergrund
Eine Krebsdiagnose bedeutet für die betroffenen Personen Unsicherheit und Veränderungen ihrer Lebenssituation. Neben den durch die Krebserkrankung verursachten Symptomen, lösen auch Krebstherapien Symptome, körperliche Veränderungen oder Herausforderungen, die die Krebspatient*innen in ihrem alltäglichen Leben beeinträchtigen, aus. Wie Patient*innen diese Belastungen erleben, beeinflusst ihren pflegerischen Unterstützungs- und Beratungsbedarf.

Ziel
Identifikation von Studien zum Symptom- und Belastungserleben von Krebspatient*innen.

Methodik
Im Rahmen eines qualitativen systematischen Reviews mit Meta-Synthese wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, CINAHL, LIVIVO und Cochrane Library nach der PRISMA Methode durchgeführt. Nach der Qualitätsbeurteilung und Datenextraktion der eingeschlossenen Studien wurde eine Meta-Synthese durchgeführt.

Ergebnisse
Insgesamt konnten 35 Studien zu 10 Symptomen, körperlichen Veränderungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit Krebstherapien eingeschlossen werden. Das Symptom- und Belastungserleben der Patient*innen führte zu Herausforderungen in der alltäglichen Lebensgestaltung, der Suche nach Bewältigungsstrategien und der Integration der erlebten Belastungen in die Gestaltung ihrer Zukunft.

Schlussfolgerung
Zur Bewältigung ihres individuellen Symptom- und Belastungserlebens benötigen die Patient*innen ein regelmäßiges Symptomassessment und pflegerische Unterstützung beim Symptommanagement.

Schlüsselwörter: Krebspatient*innen, Krebstherapien, Krebsbehandlung, Symptomerleben, Symptommanagement, Meta-Synthese

The symptom and burden experience of cancer patients during and after
cancer therapy. A qualitative systematic review with meta-synthesis.

Abstract

Background
A cancer diagnosis means uncertainty and transitions in life for those affected. In addition to the symptoms caused by the cancer, cancer therapies also give rise to symptoms, bodily changes or challenges that affect cancer patients in their daily lives. How patients experience these burdens informs their need for nursing support and advice.

Aim
Identification of studies on the symptom and burden experience of cancer patients.

Method
As part of a qualitative systematic review with meta-synthesis, a systematic literature search was conducted in the PubMed, CINAHL, LIVIVO and Cochrane Library databases using the PRISMA method. After quality assessment and data extraction of the included studies, a meta-synthesis was carried out.

Findings
A total of 35 studies on 10 symptoms, bodily changes and challenges associated with cancer therapies were included. The symptom and burden experience of the patients led to challenges in their everyday life, The patients searched for coping strategies and tried to integrate their experiences into shaping their future.

Conclusion
In order to cope with their individual symptom and burden experience, patients require a regular symptom assessment and nursing support with symptom management.

Keywords:  cancer patients, cancer therapies, cancer treatment, symptom experience, symptom management, meta-synthesis

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Korrespondenz:

verena.leinemann@vinzenz.de
Verena Leinemann, BScN MScN, Marienhospital Stuttgart Doktoratsstudium Nursing and Allied Health Sciences Paracelsus Medizinische, Universität Salzburg
Tatjana Selakovic, BScN MScN, Marienhospital Stuttgart


Danksagung:

Die Autor*innen haben keine Förderung erhalten und keinen Interessenskonflikt anzugeben.
Die Autor*innen möchten sich bei Kathrin Pann und Franziska Berghoff für ihr kritisches Lesen und wertvolles
Feedback zu dem Artikel bedanken.

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Identitätspositionierung und Psychose – Ergebnisse einer qualitativ-rekonstruktiven Untersuchung von psychoseerfahrenen Menschen

 MATTHIAS PAUGE & MICHAEL SCHULZ

Zusammenfassung

Die subjektive Perspektive von Personen mit Psychoseerfahrung wird in der psychiatrischen Forschung selten behandelt. Das Handeln der Personen erhält so einen defizitären Charakter. Diese Arbeit rekonstruiert die Auseinandersetzung und Strategien von Menschen mit Psychoseeerfahrung aus einer alltagssoziologischen Sichtweise. Dadurch soll eine recoveryorientierte Perspektive auf diese Personen entwickelt werden. Für diese Arbeit werden Segmente aus acht narrativen Interviews von Menschen mit Psychoseerfahrung, die im Rahmen einer Dissertation erhoben wurden, mit der Relationalen Hermeneutik ausgewertet. Die Auswahl der Interviewpartner*innen sowie der Interviewsegmente geschieht auf Basis des theoretical samplings. Zwei der Interviews sollen als kontrastive Einzelfälle den Vergleichshorizont eröffnen. Sechs weitere Interviews werden themengebunden ausgewertet. Die oft eigensinnige, individuelle und proaktive Gestaltung des Alltags und die Auslegung der eigenen Identität sind innerhalb der eigenen Sinnstrukturen als orientierend und existentiell schützend, zu berücksichtigen. Die Versorgung der Personen sollte sich an den psychosozialen-transdiagnostischen Problemlagen der Personen orientieren.

Schlüsselwörter: Schlüsselwörter: Psychose, Schizophrenie, Identität, qualitative Studie, narratives Interview

Identity Positioning and Psychosis - Results from a Qualitative-Reconstructive Study of People with Lived Experience of Psychosis

Abstract

The subjective perspective of people with experience of psychosis is rarely dealt with in psychiatric research. As a result, the actions of these individuals take on a deficient character. This work reconstructs the confrontation and strategies of people with experience of psychosis from an everyday sociological perspective. The aim is to develop a recovery-oriented perspective on these people. For this work, segments from eight narrative interviews with people who have experienced psychosis, which were collected as part of a dissertation, are analyzed using relational hermeneutics. The interviewees and interview segments were selected on the basis of theoretical sampling. Two of the interviews are intended to open up the comparative horizon as contrastive individual cases. Six further interviews will be analyzed thematically. The often stubborn, individual and proactive organization of everyday life and the interpretation of one's own identity are to be considered within one's own meaning structures as orienting and existentially protective. The care of the persons should be oriented towards the psychosocial-transdiagnostic problems of the persons.

Keywords: Psychosis, schizophrenia, Identity, qualitative research, narrative interview

Autoren: 
Dr. rer. soc. Matthias Pauge
PostDoc Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane im DFG geförderten Forschungsprojekt: Self in Recovery - Eine phänomenologische Perspektive auf die Schizophrenie (DFG Förderungsnummer: 510763842)
Prof. Dr. Michael Schulz
LWL-Klinik Gütersloh


Korrespondenzadresse
Matthias.Pauge@mhb-fontane.de
Matthias Pauge war Promotionsstipendiat beim Kilian-Köhler-Centrum.


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Gefühle in der beruflichen Pflege – zwischen Emotionsarbeit und Mikropolitik

 ANNA MUCHA & DANIELA RASTETTER

Zusammenfassung:

Pflegefachpersonen müssen unter Zeitdruck Resonanz und positive Zugewandtheit verkörpern, um die Pflegebeziehung aufrecht zu erhalten. Die dafür notwendige Gefühlsregulation wird in der Arbeitswissenschaft als
Emotionsarbeit bezeichnet, die mit Stress und Belastung verbunden ist. Im Beitrag wird dieser Fokus auf die Anpassungsleistung durch die strategische Handlungsperspektive der Mikropolitik ergänzt, um zu zeigen, dass
Pflegefachpersonen ihren Arbeitsalltag aktiv gestalten, um bestimmte Ziele zu erreichen. Anhand von qualitativen Leitfaden-Interviews mit Pflegefachpersonen der ambulanten und stationären Langzeitpflege wird deshalb im Rahmen einer Sekundäranalyse der Emotionseinsatz aus den Perspektiven der Emotionsarbeit und der Mikropolitik analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Pflegefachpersonen im Spannungsfeld zwischen organisationalen Emotionsnormen und Selbsterwartungen strategisch vorgehen und versuchen, ihre Handlungsoptionen mikropolitisch zu erweitern. Die Förderung mikropolitischer Kompetenz, so eine Schlussfolgerung, sollte Teil der Personalentwicklung für Pflegefachpersonen in Richtung eines kompetenten Umgangs mit Emotionen im Spannungsfeld eigener Bedürfnisse und der Bedürfnisse der Gepflegten sein.

Schlüsselwörter:  Emotionsarbeit, Mikropolitik, Altenpflege, Surface acting

Emotions in professional care - between emotional work and micropolitics

Abstract

Carers have to embody resonance and positive affection under time pressure in order to maintain the caring relationship. The emotional regulation required for this is referred to in labour science as emotional work, which is associated with stress and strain. In this article, this focus on the ability to adapt is supplemented by the strategic action perspective of micropolitics in order to show that carers actively shape their everyday working life in order to achieve certain goals. Based on qualitative guided interviews with nurses in outpatient and inpatient geriatric care as part of a secondary analysis, the use of emotions is therefore analysed from the perspectives of emotional work and micropolitics. The results show that nursing staff act strategically in the field of tension between organisational emotional norms and self-expectations and attempt to expand their options for action in a micropolitical way. One conclusion is that the promotion of micropolitical competence should be part of personnel development for carers in the direction of competent handling of emotions in the area of conflict between their own needs and the needs of those being cared for.

Keywords:  Emotion work, Micropolitics, Elderly care, Surface acting

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Zu den Personen

Dr. Anna Mucha
Organisationsforschung | Organisationsberatung
Prof. Dr. Daniela Rastetter
Professur für Personal und Gender Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften


Korrespondenzadresse
anna.mucha@uni-hamburg.de

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Sozioökonomische Ressourcen als Einflussfaktor auf häusliche Pflegearrangements - Ergebnisse aus Interviews mit Pflegeberater*innen

 NATHALIE ENGLERT, MARCO NOELLE, MANFRED HÜLSKEN-GIESLER & ANDREAS BÜSCHER

Zusammenfassung:

Das Leistungs- und Versorgungssystem bei Pflegebedürftigkeit weist Merkmale auf, die soziale Ungleichheit in häuslichen Pflegearrangements begünstigen. Darauf weisen auch bisherige Studienergebnisse hin, die allerdings keine konsistente Aussage erlauben. Der Beitrag geht der Frage nach, welchen Einfluss sozioökonomische Ressourcen auf die Gestaltung und das Erleben häuslicher Pflege haben. Dazu wurden Interviews mit Pflegeberater*innen (n=33) geführt und qualitativ inhaltsanalytisch ausgewertet. Die Ergebnisse verweisen auf vielfältige Restriktionen der Versorgungs- und Alltagsgestaltung bei Pflegebedürftigkeit für Menschen mit geringen sozioökonomischen Ressourcen. Diese zeigen sich im Zugang zum Leistungssystem und bei der Inanspruchnahme professioneller Leistungsangebote ebenso wie im Bereich selbstbestimmter Mobilität und der sozialen Teilhabe. Die Versorgungssituation pflegebedürftiger Menschen ist damit nicht nur von ihrem Bedarf und ihren individuellen Präferenzen bestimmt, sondern wird auch erheblich durch die Verteilung sozioökonomisch determinierter Chancen beeinflusst. Angesichts der demografischen Entwicklung bedarf es geeigneter Strategien und Konzepte, die ungleiche Ressourcen von Pflegehaushalten adressieren.

Schlüsselwörter: Soziale Ungleichheit, Häusliche Pflege, Pflegeberatung, Qualitative Pflege- und Versorgungsforschung

Socioeconomic resources as an influencing factor on home care arrangements - Results from interviews with care counsellors

Abstract

Specific characteristics of the care system feature social inequality in home care situations. This is also indicated by previous study results, although they do not allow a consistent conclusion. Therefore, the article examines the influence of socioeconomic resources on the design and experience of home care. For this purpose, interviews were conducted with care counsellors (n=33) and analysed using qualitative content analysis. The results point to a variety of restrictions in the provision of care and everyday life when people with low socio-economic resources need care. Restrictions are reflected in access to the service system and in the use of professional services as well as in self-determined mobility and social participation. The situation of people in need of care is therefore not only determined by their needs and individual preferences, but is also substantially influenced by the distribution of socio-economically determined opportunities. In view of demographic developments, there is a need for suitable strategies and concepts that address the unequal resources of care households.

Keywords: Social inequality * Home care * Care counselling * Qualitative Health Services Research

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Zu den Personen

Nathalie Englert
Hochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Osnabrück, Deutschland
Marco Noelle
Fachhochschule Münster, Fachbereich Gesundheit, Münster, Deutschland
Manfred Hülsken-Giesler
Universität Osnabrück, Fachbereich Humanwissenschaften, Institut für Gesundheitsforschung und Bildung, Osnabrück, Deutschland
Andreas Büscher
Hochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Osnabrück, Deutschland
Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Department für Pflegewissenschaft, Witten, Deutschland

Korrespondierende Autorin:
Nathalie Englert, M. Sc. Hochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
E-Mail: n.englert@hs-osnabrueck.de

Interessenkonflikt:
Keine Interessenkonflikte vorliegend

Förderung:
Keine spezifische Förderung von öffentlichen, kommerziellen oder gemeinnützigen Fördereinrichtungen


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Die Perspektive generalistischer Pflegefachpersonen auf ihren Berufseinstieg in der stationären Langzeitpflege: Eine qualitative Erhebung.

 JAN BRAUN

Zusammenfassung:

Die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung in Deutschland hat Vorbehalte bei der stationären Langzeitpflege ausgelöst, die eine geringe Attraktivität der Altenpflege befürchtet. Die Untersuchung hatte das Ziel, das subjektive Erleben des Berufseinstiegs von generalistischen Pflegefachpersonen in der stationären Langzeitpflege darzustellen und Gelingensfaktoren sowie Herausforderungen zu identifizieren. Dazu wurden
episodische Interviews durchgeführt, die mit dem thematischen Kodieren ausgewertet wurden. Der Mangel an Einarbeitung stellt für die Berufseinsteiger*innen ein Defizit dar, die Rahmenbedingungen der Einrichtungen
erschweren diesen zusätzlich. Erfahrene Kolleg*innen dienen als Vorbilder, wobei bei diesen auch Vorbehalte gegenüber der generalistischen Pflegeausbildung bestehen. Im Team müssen die Berufseinsteiger*innen sich als Pflegefachperson beweisen. Sie stellen hohe Ansprüche an sich selbst und ihr Selbstbewusstsein nimmt im Laufe des Berufseinstiegs zu. Es bedarf einer strukturierten und gezielten Begleitung des Berufseinstiegs, erfahrene Pflegefachpersonen sollten ausführlicher über die generalistische Pflegeausbildung informiert werden und Berufseinsteiger*innen sollte es ermöglicht werden, ihr Fachwissen aktuell zu halten und dieses zu erweitern.

Schlüsselwörter: Pflegefachpersonen, Berufseinstieg, Übergang, Langzeitpflege
 

The perspective of generalist nurses on their career entry into long-term care: A qualitative study.


Abstract

The introduction of generalist nursing education in Germany has triggered reservations among long-term care professionals who fear that nursing care for the elderly will become less attractive. The aim of the study was to
describe the subjective experience of generalist nurses starting their careers in long-term care and to identify success factors and challenges. Episodic interviews were conducted and analyzed using thematic coding. The lack of on-boarding training is a deficit for those entering the profession, and the general conditions of the facilities make this even more difficult. Experienced colleagues serve as role models, although they also have reservations about generalist nursing training. Young professionals have to prove themselves as care professionals in their teams. They place high demands on themselves and their self-confidence increases over the course of their career entry. There is a need for structured and targeted support when starting out in the profession, experienced nurses should be informed in more detail about generalist nursing training and new graduate nurses should be given the opportunity to keep their specialist knowledge up to date and expand it.

Keywords: New graduate nurses, career entry, professional transition, long-term care

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Zur Person

 

Jan Braun, M.A.

Affiliation:
Hochschule Esslingen, Fakultät Soziale Arbeit, Bildung und Pflege, Arbeitsgruppe educate4care

Korrespondenzadresse:
jan.braun@hs-esslingen.de

Förder*innen / Auftraggeber*innen:
Keine


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Das Erleben von Eltern und Fachpersonen in der Entscheidungsfindung für den Langzeit Suprapubischen Katheter in der Pädiatrie: Eine Embedded Single Case Study.


 ZENUNI NJOMZA, VERONIKA WALDBOTH & BRIGITTE SELINER

Zusammenfassung:

Die Einlage eines Langzeit Suprapubischen Katheters (LSBK) gilt in der Pädiatrie als nicht standardisierte medizinische Maßnahme und wird nur in seltenen Fällen bei Kindern und Jugendlichen mit komplexen
Erkrankungen oder Behinderungen eingelegt. Um die Familien in der Entscheidungsfindung und im Umgang mit dem LSBK unterstützen zu können, sind Kenntnisse seitens der Fachpersonen notwendig. Die vorliegende
Embedded Single Case Study hatte zum Ziel, das Erleben von Familien von Kindern und Jugendlichen mit einem LSBK von der Entscheidung bis hin zum Leben mit dem LSBK zu untersuchen. Dazu wurden Interviews mit drei Familien von insgesamt vier betroffenen Kindern sowie drei involvierten medizinischen Fachpersonen durchgeführt. Die Analyse der Interviews erfolgte mittels einer inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse. Es zeigte sich, dass der LSBK für alle Familien die bestmögliche Option einer längerfristigen Harnableitung war und das Wohl der Betroffenen im Vordergrund stand. Familien und Fachpersonen betonten den Bedarf an Unterstützung im Entscheidungsprozess und im Selbstmanagement. Wichtige Aspekte in der Betreuung waren eine patienten- und familienorientierte Entscheidungsfindung, eine ganzheitliche Unterstützung im Selbstmanagement und eine gute Zusammenarbeit seitens der Eltern mit dem medizinischen Fachpersonal.

Schlüsselwörter: Langzeit Suprapubischer Katheter, Pädiatrie, Entscheidungsfindung, Selbstmanagement,
Behinderung, Palliative Care .
 

The experience of parents and professionals in the decision-making process for long-term suprapubic catheters in pediatrics: An embedded single case study.


Abstract

The insertion of a long-term suprapubic catheter (LSBK) is considered a non-standard medical measure in paediatrics and is only inserted in rare cases in children and adolescents with complex illnesses or disabilities. In order to be able to support families in the decision-making process and in dealing with LSBK, knowledge on the part of the specialists is necessary. The aim of this embedded single case study was to investigate the experiences of families of children and adolescents with LSBK, from the decision to living with LSBK. To this end, interviews were conducted with three families of a total of four affected children and three medical professionals involved. The interviews were analyzed using a content-structuring qualitative content analysis. It was found that LSBK was the best possible option for longer-term urinary diversion for all families and that the well-being of those affected was paramount. Families and professionals emphasized the need for support in the decision-making process and in self-management. Important aspects of care were patient- and family-oriented decision-making, holistic support in self-management and good cooperation between parents and healthcare professionals.

Keywords: Long-term suprapubic catheter, pediatrics, shared decision making, self-management, disability,
palliative care.

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Zu den Personen

Zenuni Njomza
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) Departement Gesundheit Institut für Pflege
Universitäts-Kinderspital Zürich
Prof. Dr. Veronika Waldboth
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) Departement Gesundheit Institut für Pflege
Dr. Brigitte Seliner
Universitäts-Kinderspital Zürich

Korrespondenzadresse:
Zenuni Njomza, njomza.zenuni@kispi.
uzh.ch

Eingereicht am: 
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